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Fortschritt durch Hemmung: Warum der
Verstand bremst und uns so vielseitiger macht
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Unsere hervorgehobene Position als Menschen
erklärt sich vermutlich aus unserer Fähigkeit, emotional bereits in Gang
gesetzte Programme „bremsen“ oder „variieren“ zu können. Das Bewusstsein
eröffnet uns also „Alternativen“ zu den im „Emotionsgehirn“ bereits fertig
entworfenen und durch Außenreize abgerufenen Programmen. Dadurch macht es
uns variabler („freier“) und zugleich anpassungsfähiger an komplizierte
Situationen (die sich allein durch Flucht oder Angriff nicht optimal lösen
lassen). Menschlicher Fortschritt dürfte somit vor allem auf der Fähigkeit
beruhen, Emotionen kontrollieren (stoppen, modulieren) zu können. Zugleich
erklärt sich so das Leid mancher Menschen, die sich ihren Emotionen
„ausgeliefert“ fühlen (süchtig werden, sich aggressiv verhalten,
Essstörungen haben, unter Angststörungen leiden usw.) und diese Vorgänge
auch nicht verstehen können. Solche Menschen darf man nicht verachten oder
belächeln. Denn es ist extrem schwer, Emotionen mit dem Verstand zu
„kontrollieren“. Dies liegt daran, dass weitaus mehr Nervenverbindungen
Informationen von den Emotionszentren zu den Verstandeszentren leiten als
umgekehrt. Das Emotionshirn hat somit weitaus mehr Einflussmöglichkeiten
als die „Vernunft“. |
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